Egal ob frisch gekaufte oder überwinterte Knollenbegonien: Durch Vortreiben verschaffen Sie Ihren Begonien einen Vorsprung ins neue Gartenjahr!
Warum sollte man Begonien überhaupt vortreiben? Begonien sind ebenso wie Dahlien, Calla und Canna (das Indische Blumenrohr) extrem frostempfindlich. Aber: Würden Sie die Knollen oder Rhizome erst nach den Eisheiligen – also Mitte Mai – im Beet oder im Balkonkasten auspflanzen, würden diese erst mit mehrwöchiger Verzögerung austreiben. Durch das Vortreiben ist sichergestellt, dass sich Blätter und Blüten in frostfreier Umgebung entwickeln und dann pünktlich zur Beginn der Sommersaison bereits entwickelt haben.
Der ideale Zeitpunkt zum Vortreiben von Begonien
Mit dem Vortreiben können Sie bereits im Februar starten. Ideal ist der März, aber auch im April bringt die Methode noch einen erheblichen Zeitvorsprung.
So funktioniert das Vortreiben
- Zum Vortreiben eignen sich sowohl Kästen als auch Töpfe. Wenn Sie sich ein späteres Umtopfen ersparen wollen, legen Sie die Knollen bereits in den Topf, der dann später fürs Freiland bestimmt ist.
- Füllen Sie den Topf mit Blumenerde – spezielle Anzuchterde ist nicht erforderlich.
- Legen Sie die Knollen für 24 Stunden in einen mit lauwarmem Wasser gefüllten Eimer. Dadurch können sich die Knollen so richtig mit Feuchtigkeit vollsaugen.
- Begonienknollen haben die Form einer „Schüssel“, sprich: Sie verfügen über eine deutlich sichtbare Vertiefung, eine Art Delle. Diese Seite muss unbedingt nach oben zeigen!
- Die Knolle wird nur zur Hälfte mit Erde bedeckt – so, als würde man die Knolle in der Hand halten. Auf keinen Fall darf der Hohlraum mit Erde bedeckt werden, denn an dieser Stelle bilden sich innerhalb weniger Wochen die ersten Triebe.
- Zum Vortreiben genügt ein halbschattiger Ort, etwa ein Kellerfenster. Die Temperatur sollte nicht unter 10 Grad fallen, ideal sind um die 15 Grad. Als hilfreich hat sich „Wärme von unten“ erwiesen; das kann beispielsweise eine Fensterbank über einem Heizkörper sein.
- Lassen Sie das Substrat nicht austrocknen. Am besten setzen Sie ein bis zwei Mal pro Woche die Sprühflasche ein. Gießen Sie nur die Erde rund um die Knolle, nicht aber direkt auf die Knolle. Insbesondere sollten sich in der Vertiefung keine Pfützen bilden. Und ganz wichtig: Staunässe unbedingt vermeiden!
- Sobald die ersten hellen Triebe zum Vorschein kommen, stellen Sie den Behälter an einen helleren Platz. Das kann zum Beispiel ein nach Norden oder Osten ausgerichtetes Küchenfenster sein. Jetzt darf auch intensiver gegossen werden – nur Staunässe vertragen die Knollen überhaupt nicht.
- An sonnigen Frühlingstagen mit zweistelligen Temperaturen können Sie den Topf zum Abhärten der jungen Pflanzen durchaus auf den Balkon oder auf die Terrasse stellen – allerdings nicht in die pralle Sonne, sondern an einen halbschattigen oder schattigen Platz. Achten Sie auf Wetterbericht und Thermometer: Gerade nachts kühlt die Luft häufig empfindlich ab – sicherheitshalber sollten Sie die Begonien am Abend wieder ins Innere holen.
- Sollten sich bereits im März oder im April erste Blüten bilden, sollten Sie diese auskneifen. Dadurch spart die Pflanze ihre Kraft für die Blüten ab Mai.
- Falls es durch Triebe und Blätter im Topf zu eng wird, sollten Sie die Pflanzen vereinzeln und in separate Töpfe pflanzen.
- Lassen Sie sich von sonnigen Apriltagen nicht täuschen: Die Eisheiligen Mitte Mai sind ein guter Anhaltspunkt für konstant angenehme Temperaturen. In einigen Regionen kann es auch im Juni nochmal ungemütlich kalt werden (die sogenannte Schafskälte).