Die Bezeichnung Lilienhähnchen klingt putziger und harmloser, als sie sind: Die roten Lilienkäfer richten gewaltige Schäden an Ihren Lilien an. Wir verraten, wie Sie dem Befall vorbeugen und die Lilienhähnchen bekämpfen.
Im Gegensatz zu manch anderem Schädling sind die roten Käfer leicht zu erkennen, obwohl sie nur wenig mehr als einen halben Zentimeter groß sind: Die Lilienhähnchen sitzen gemütlich auf Blättern und Blüten von Lilien und Kaiserkronen und fressen Löcher ins Blattwerk.
Neben den ausgewachsenen Tieren sind auch die schwarzen Larven gefährlich: Wer nicht aufpasst, muss damit rechnen, dass die prächtigen Lilien erst gar nicht blühen. Schlimmstenfalls werden die Pflanzen so sehr geschwächt, dass sie sogar absterben.
Lilienhähnchen bekämpfen: So beugen Sie dem Befall vor
Spätestens ab April schießen Lilien und Taglilien in die Höhe. Ab diesem Zeitpunkt sollten Sie die Pflanzen zwei Mal pro Woche kontrollieren (auch die Unterseiten der Blätter!) und die Käfer absammeln. Neben Lilien sind im Übrigen auch Kaiserkronen, Maiglöckchen, Schachbrettblumen und sogar Schnittlauch und Knoblauch gefährdet – kurzum: Viele sommerblühende Zwiebelpflanzen stehen auf der Speisekarte der Lilienhähnchen ganz oben.
Die Käfer können Sie einfach mit der Hand aufnehmen: Bewährt haben sich für diesen Zweck Einmalhandschuhe. Das Problem: Die Lilienhähnchen reagieren recht empfindlich auf Erschütterungen und Bewegungen und lassen sich dann einfach auf den Boden fallen. Wegen ihrer schwarzen Unterseite sind sie auf der dunklen Erde oft kaum zu erkennen.
Sofern es die Platzverhältnisse im Beet oder im Kübel zulassen, können Sie unter der Pflanze ein Vlies oder eine Plastikfolie auslegen und die Lilienkäfer von der Pflanze schütteln. Viele Gartenbesitzer schwören auch auf einen Joghurtbecher, den sie direkt unter den Käfer halten und ihn dann „anstupsen“, so dass er in den Becher plumpst. Angeblich sind die Lilienhähnchen am frühen Morgen weit weniger beweglich als im weiteren Lauf des Tages.
Gegen die Larven hilft indes ein scharfer Strahl mit der Gartenbrause: Haben diese erstmal die Wirtspflanze verlassen, gibt es für den Lilienhähnchen-Nachwuchs kein Comeback mehr.
Lilienhähnchen bekämpfen: Biologische und umweltverträgliche Spritzmittel
Wenn der Befall Überhand nimmt, können Sie zu einem umweltverträglichen Spritzmittel greifen: Bewährt hat sich Neudorff Spruzit Schädlingsfrei, das auch gegen andere lästige Biester wie Blattläuse, den Buchsbaumzünsler und Schildläuse hilft. Es ist nicht bienengefährlich und bekämpft neben ausgewachsenen Insekten auch Larven und Eier.
Wer das Spritzmittel selbst anrühren möchte, greift zu einer Mischung aus 200 Milliliter Spiritus und einem Teelöffel Seife.
Alternativ bekommen Sie im Versand und im Fachhandel auch Nützlinge wie Schlupfwespen, die Sie in unmittelbarer Nähe der befallenen Lilien ausbringen. Die Erfahrung lehrt zudem, dass die Lilienhähnchen in möglichst naturnahen Gärten deutlich seltener auftreten. Grund: Für Vögel, Mäuse, Igel und andere Insekten sind die Lilienkäfer samt ihrer Larven eine Delikatesse.