Posthornschnecke, Sumpfdeckelschnecke und Spitzschlammschnecke stürzen sich mit Heißhunger auf Algen und Pflanzenreste.

Wer die Filteranlage im heimischen Gartenteich bei der Verbesserung der Wasserqualität unterstützen möchte, liegäugelt womöglich mit Wasserschnecken. Die Schnecken stürzen sich mit Begeisterung auf Algen und abgestorbene Pflanzenteile und fungieren auf diese Weise als eine Art Müllabfuhr für Ihren Gartenteich. Doch nur wenige Arten sind für heimische Gewässer geeignet und überstehen auch frostige Winter. Und wer nicht aufpasst, hat schnell eine Schneckenplage im Teich und gefährdet damit auch wertvolle Seerosen und teure Schwimmpflanzen.

Umso wichtiger ist es, den Tieren ein möglichst breites Nahrungsangebot bereitzustellen. Frisch angelegte Teiche sind demzufolge nicht geeignet. Denn wenn die Schnecken zu wenig Algen, Futterreste und Ablagerungen am Boden oder auf Steinen vorfinden, gehen sie schnurstracks dazu über, die Teichpflanzen und vor allem deren junge Triebe anzuknabbern. Die Nahrungsquellen regulieren also auf natürlich Weise das Überleben und die Vermehrung der Wasserschnecken: Je mehr es zu futtern gibt, desto mehr Schnecken tummeln sich letztendlich im Wasser.

Die Überwinterung ist üblicherweise kein Problem, denn die Schnecken verbuddeln sich einfach im Schlamm und Morast am Teichboden.

Mit etwas Glück bzw. Pech wandern die Wasserschnecken von ganz alleine in den Gartenteich ein – zum Beispiel durch Wasserpflanzen, die Sie im Gartencenter oder Baumarkt erworben haben. Alternativ können Sie auch nachhelfen und geeignete Exemplare im Zoogeschäft oder über Verwender bestellen.

Die besten einheimische Schnecken für den Gartenteich

Diese Schnecken haben sich besonders für den Einsatz im Gartenteich bewährt:

  • Posthornschnecke (Planorbarius corneus): Die enorm widerstandsfähige Tellerschnecke ist durch die charakteristische Form und die rötliche bis dunkelbraune Farbe besonders dekorativ – tatsächlich erinnert das Schneckenhaus an ein Posthorn. Das Wasser im Teich sollte möglichst kalkhaltig sein, denn der Kalk ist der Hauptbestandteil des Schneckenhauses. Die Posthornschnecken zählen zu den besonders gefräßigen Wasserschnecken im Gartenteich und können bei unkontrollierter Population schnell zu einem Problem werden – dann hilft nur das händische Absammeln der Bestände.
  • Sumpfdeckelschnecke (Viviparidae): Normalerweise lässt diese bis zu 5 cm große Schnecke ihre Fühler von Ihren Wasserpflanzen, ist also tendenziell harmlos. Bemerkenswert: Die Schnecke verfügt über einen festen Deckel, mit dem sie ihr Gehäuse verschließen kann und der auch die Überwinterung erleichtert. Weil die Schnecke lebendgebärend ist, geht die Vermehrung deutlich langsamer und kontrollierter vonstatten als bei ihren Kollegen. Ein weiterer Vorteil: Die Sumpfdeckelschnecke kann Schwebealgen und Plankton aus dem Wasser herausfiltern. Meistens hält sich die Schnecke am Grund des Teiches auf – zu Gesicht wird man sie daher eher selten bekommen.
  • Blasenschnecken (Physella heterostropha): Die winzigen Schnecken werden nur einen Zentimeter groß und gelten als robust, flink und extrem fleißig, wenn es um die Vernichtung von Algen geht. Mit etwas Glück können Sie Blasenschnecken dabei beobachten, wie sie „auf dem Kopf“ entlang einer dünnen Schleimspur an der Wasseroberfläche entlanggleiten.
  • Spitzschlammschnecke (Lymnaea stagnalis) bzw. Spitzhornschnecke: Auch hier gibt der Name einen Hinweis auf die Form des kunstvoll gedrehten, spitzen, bis zu 7 cm großen Schneckengehäuses. Je besser das Angebot an Nahrung, desto größer ist die Gefahr einer raschen Vermehrung – wundern Sie sich nicht, wenn im Laufe eines Sommers Hunderte kleiner Schnecken ihre Runden durch den Teich ziehen. Ein Grund: Im Gegensatz zu eher empfindlichen Schneckenarten ist die Spitzschlammschnecke hart im Nehmen und toleriert auch schlechtere Wasserqualität.

Fazit: Absoluter Favorit für kleine und mittlere Teiche ist die Sumpfdeckelschnecke, denn hier lässt sich die Population relativ leicht im Zaun halten – die perfekte Wasserschnecke für jeden Gartenteich. Als gute Alternative kann auch noch die Posthornschnecke gelten. Bei den Spitzschlammschnecken hingegen gerät das Ökosystem schnell außer Kontrolle – hier heißt es: Finger weg!

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