Auch in der schattigsten Ecke ist Blütenpracht möglich: Die besten Pflanzen für den Vorgarten und Plätze, die mit wenig Sonne auskommen.

Die meisten Blütenpflanzen, Stauden und Sommerblumen wünschen sich vor allem eines: Sonne – viel Sonne! Doch es gibt auch Ausnahmen, die sich im Vorgarten, unter Bäumen oder entlang einer Hecke viel wohler fühlen. Hier ist ein Zuviel an Sonne sogar kontraproduktiv, weil etwa die Blätter bei extremer Sonneneinstrahlung oder großer Hitze schnell verbrennen. Zu den ausgesprochenen Schatten-Fans gehören auffällig viele Pflanzen mit besonders schönem Laub, aber auch Blütenpracht ist im Schatten möglich.

Häufig vergessen wird allerdings das regelmäßige Gießen. Selbst nach starken Regenfällen gelangt gerade unter ausladenden Baumkronen wenig Wasser an die Pflanzen in Stammnähe. Außerdem ist der Nährstoffbedarf von Schattenpflanzen ähnlich hoch wie bei den sonnenliebenden Stauden. Und natürlich bleiben auch Schattenpflanzen nicht von Schädlingen und Pflanzenkrankheiten verschont: So gilt beispielsweise die Funkie (Hosta) als Leckerbissen für Nacktschnecken.

Und hier die Einkaufsliste für Blüten- und Blätterpracht im Schatten:

  • Storchschnabel: Robust, unverwüstlich und blühfrüdig – die Verwandte der Geranie gibt es in vielen Varianten und Farben. Auch genial als Bodendecker!
  • Fingerhut: Buchstäblich auf Augenhöhe stehen die hohen Stängel mit ihren Fingerhut-ähnlichen Blüten, die der Staude den Namen geben. Achtung: Alle Teile des Fingerhuts sind extrem giftig. Wer Kinder oder Haustiere beherbergt, sollte einen großen Bogen um diese Pflanze machen.
  • Funkie (Hosta): Bei diesen asiatischen Schönheiten haben Sie eine riesige Auswahl von winzig bis XXL. Die Blütenstände in Weiß und Violett sind da fast schon Nebensache.
  • Astilben (Prachtspieren): Spektakuläre Blütenstände in Rosa, Rot oder Weiß ab Juni. Einzelne Sorten – etwa „Color Flash“ – wechseln die Blätterfarbe von Grün auf Rosa, Rot und Orange.
  • Bergenie: Wunderschöne, robuste Blühpflanze mit ausladenden, ledrigen Blättern und rosafarbenen Blütenständen auf langen Stängeln.
  • Clematis: Lila, Rosa, Rot, Weiß, gestreift, gefüllt – die Vielfalt an Sorten ist atemberaubend. Der deutsche Name der Clematis („Waldrebe“) deutet darauf hin, dass die Kletterpflanze bestens mit Schatten zurecht kommt. Voraussetzung ist allerdings ein entsprechendes Klettergerüst.
  • Kletterhortensien: Die meisten Bauernhortensien, Tellerhortensien und Rispenhortensien wünschen sich Halbschatten. Doch die Kletterhortensie mit ihren prächtigen weißen Blütendolden kommt auch mit wenig Licht perfekt zurecht – wenn man ihr genügend Zeit zum Eingewöhnen gibt und ein Rankgitter zur Verfügung stellt.
  • Christrosen (Helleborus): Im tiefsten Winter – von Dezember bis in den Frühling – sorgen die Christrosen bzw. Lenzrosen für Farbe im Beet und auch in Blumenkästen. Besonders schön im Kontrast mit Schnee!
  • Herbstanemonen: Anders als der Name vermuten lässt, blühen die anmutigen, filigranen Herbstanenomen an langen Stielen meist schon im Spätsommer.
  • Waldsteinie: Ein wunderschöner, immergrüner, Ausläufer bildender Bodendecker, der von April bis Juni üppige Teppiche mit sattgelben Blüten webt.
  • Farne: Die sattgrünen Wedel schmücken nicht nur lichte Wälder, sondern auch viele Vorgärten. Einige Sorten entwickeln sich zu stattlichen Exemplaren.
  • Leberblümchen: Ein echter Klassiker, der im Frühling mit hellblauen bis violetten Blüten als Wachablösung für Krokusse und Schneeglöckchen antritt – perfekt als Unterpflanzung von Bäumen, Sträuchern und Hecken!
  • Tränendes Herz: Die Form der rosa, weiß oder rot blühenden Blüten erinnert tatsächlich an Herzen. Blüht von April bis Anfang Juni, entwickelt sich zu einer ausladenden Pflanze und kommt am besten vor Hecken oder dunklen Hauswänden zur Geltung.
  • Rhododendron: Zwar eher für den Halbschatten geeignet, aber die immergrünen Gewächse kommen auch mit Schatten gut zurecht – viel wichtiger sind allerdings die Bodenverhältnisse, denn das Moorbeetgewächs liebt es sauer. Nachteil: Nach gut zwei Wochen verschwenderischer Blüte ist die Pracht auch schon wieder vorbei.

Schattenpflanzen für Kästen und Kübel (in der Regel nicht winterhart):

  • Fuchsien: Die lange Zeit als angestaubt verschrieenen Blühpflanzen feiern seit einigen Jahren ein Comeback. Der Grund: neue tolle Sorten und enorme Blühfreudigkeit.
  • Fleißiges Lieschen: Die spitz zulaufenden Bätter und die kräftigen, fast schon ins Neon tendierenden Blüten sorgen für intensiv leuchtende Blumenkästen.
  • Begonien: Die hängenden oder stehenden Begonien sind recht empfindlich gegenüber Kälte und Frost. Die Knollen werden im Herbst ausgebuddelt, frostfrei überwintert und im Frühling vorgetrieben.

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